Kochen zwei null

Buddha Bowls

Endlich! Ein Gericht, auf das ich seit meiner frühesten Jugend gewartet habe: Eine Schüssel voll Sachen, die ich am liebsten mag – und das legal mit einem offiziellen Namen!

Eine Buddha Bowl ist also eine in einer Schüssel angerichtete Auswahl von Zutaten aus verschiedenen Bereichen, die zudem möglichst im Originalzustand (‘unprocessed’) sein sollen, damit man gesundheitsmäßig das meiste rausholt. Und natürlich, damit man schnell und faul zu einem guten Essen kommt!

Ich versuche ja gerade erst zum Experten zu werden, aber die Idee ist die: Man nimmt Zutaten aus den Bereichen Kohlehydrate (das, was unsere Kantine früher ‘Sättigungsbeilage’ nannte – like, wer’s kennt!), Eiweiß, Gemüse, Obst, Sauce, ‘Crunch’/’Topping’. Ich schätze, die Beliebtheit ist auch darauf zurückzuführen, dass man dasselbe Gefühl hat wie in der Joghurteisdiele, wo man sich noch tausend Extras zum Eis bestellen kann – nur in gesund!

Bei den wenigen Malen, die ich bisher auswärts Buddha Bowls genossen habe, ist mir der wichtige Unterschied zwischen Salat als Basis und etwas Warmen (Reis, Kartoffeln) aufgefallen. Ich bin zwar im Sommer diejenige, die sich mit der Gastschildkröte um den Salat streitet, aber eigentlich esse ich ja am liebsten was Warmes. Ihr solltet euch bei der Zubereitung hierüber vielleicht im Voraus klar sein, weil dann die Zutaten andere oder anders zubereitet sein sollten. Oder auch nicht, was weiß ich schon über euren Geschmack!

Ihr könnt natürlich alles kombinieren und ausprobieren oder einfach verwerten, was bald wegmuss. Wenn ihr die Kühlschrankreste dann mit einer Lieblingssauce oder einem Luxuscrunch aufwertet, belohnt ihr euch gleichzeitig dafür, nichts weggeworfen zu haben. Irgendwann bekommt ihr nebenbei vielleicht ein besseres Gespür dafür, wieviel ihr einkauft und was. Oder ihr erweitert einfach eure Bandbreite und entdeckt die irrsten Kombinationen (mein Vorbild: John Scalzi, der SciFi-Autor mit den fragwürdigsten Burritofüllungen überhaupt).

Und meine Spezialzutat ist immer noch meine Lieblingssalatschüssel. Sie hat genau die richtige Größe und sieht putzig aus und ich könnte eigentlich von morgens bis abends draus essen. Was manchmal dazu führt, dass ich Joghurt mit Müsli esse statt Schokostreuselbrot. Vielleicht habt ihr auch ein Lieblingsbesteck oder eine Lieblingsserviette, dann benutzt das doch alles für die Buddhabowl und ihr seid doppelt so glücklich. Mindestens.

Zum ersten Mal habe ich ein Restaurant mit Buddha Bowls im frühen Sommer in Palma de Mallorca gesehen – Trendsetter, diese Malloquiner! Aber zumindest in einigen italienischen und asiatischen konnte man sich ja auch schon immer aussuchen, welche Sättigungsbeilage man mit welcher Sauce und welchem Fleisch kombiniert. Und meistens wurde es dann Tofu mit Erdnusssauce. Ich bin ja nicht bekannt für meinen breit angelegten Geschmack…

Inzwischen gibt’s solche Restaurants natürlich überall, sogar in Bonn: Da folgt – zumindest für Waffeln – die Cream Company der Philosophie des Kombinierens von Basis, Extras, Saucen, Obst, Crunches – ein bißchen aufwendig zu bestellen und zu behalten. Aber echt lecker, weil individuell! Und wenn die erste ‘richtige’ Bonner Buddha Bowl Bar aufmacht, werde ich euch berichten. Schwöre!

Hier nun statt Rezpt der Überblick mit ein paar Beispielen.

1. Kohlehydrate: Reis, Kartoffeln, Süsskartoffel
2. Proteine: Linsen, Tofu, Kichererbsen, Fisch
3. Gemüse oder Salat, roh oder zubereitet
4. Obst: Avocado, Apfel, Birne, Banane, Melone,
5. Sauce: Hummus, Erdnussauce, Salatsauce
6. Crunch: Nüsse, Röstzwiebeln, Wasabinüsse
7. Lieblingsschüssel und -besteck

 

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