Rheinpavillon
Zum Ende des Sommers hatte ich zunehmend das Bedürfnis, doch nochmal in ein Café oder Restaurant zu gehen, solange es noch geht, also bevor Regen und Kälte oder gesundheitliche Erwägungen Besuche verhindern und ich mich dann – wie zu Anfang dieses denkwürdigen Jahres – doch wieder zuhause gemütlich mache und das öffentliche Leben drastisch beschränke . Wenn ich dann wieder mehr Zeit habe zum Schreiben, werde ich für die Restaurants und Cafés, in denen ich im Sommer war, Kommentare zu den Hygieneregeln einfügen – soweit ich mich noch dran erinnere.
Jetzt aber zum Wesentlichen: Der Rheinpavillon wurde ja vor kurzem neu eröffnet und obwohl ich auch schon den vorherigen Ansatz mit eher traditionellen Tourigerichten (zum Beispiel Wiener Schnitzel oder Bockwurst mit Kartoffelsalat) ok fand (und die Bedienung über die Maßen gut), gefällt mir der Rheinpavillon jetzt noch besser.

Und die Lage ist ja auch für Besucher und die Bewohner beider Rheinufer dank Nähe zur Kennedybrücke und zur Nixe (meiner Lieblingsfähre, für die ich eine Zehnerkarte habe) einfach perfekt.

Atmosphäre – Man sitzt schön mit Abstand und desinfizierten Tischen mit Barcode für die Speisekarte und Adressregistrierung, die Bedienung trägt Mundschutz und ist überhaus nett.
Das Publikum ist – an einem Sonntagmittag- eher jung, aber international gemischt und einige Familien. Man hat den Eindruck, viele warten darauf, dass eines der am Ufer liegenden Rheinschiffe ablegt und das passt auch sehr schön zur Architektur des Gebäudes: Man kommt gar nicht mehr aus der Rheinromantik raus.

Dazu gibt es Anklänge von unseren Nachbarn im Westen – wie in Belgien oder den Niederlanden gibt es auch hier auf der Außenterrasse einen Windschutz. In Zeiten, in denen man in einem Café vornehmlich draußen sitzen möchte, ein unbezahlbarer Vorteil und gleichzeitig eine wehmütige Erinnerung an die Urlaube und Kurztrips, die alle in diesem Jahr ausgefallen sind. Umso schöner aber, dass sich solche Konzepte jetzt auch zuhause durchsetzen. Wir werden irgendwann alle so daran gewöhnt sein, auch bei niedrigeren Temperaturen noch draußen Kaffee zu trinken (Wintergrillen und Glühwein sowieso!), dass sich ungeahnte Möglichkeiten für die Gastronomie eröffnen. Bestimmt.

Was gibt’s zu essen? – Es hätte neben einem Dutzend Kaffees und einem halben Dutzend Kuchen auch Kleinigkeiten wie Flammkuchen gegeben, aber uns war nach einem späten Frühstück (oder einem frühen Nachmittagskaffee? Irgendwas dazwischen.)

Der Kaffee war außergewöhnlich lecker und mit Liebe zubereitet, der Kuchen auch ganz lecker, kam aber eher zu einfach rüber. Vielleicht hatte ich aber einfach auch nur zuviel erwartet.

Was mir natürlich von früheren Besuchen fehlt, war Wiener Schnitzel und Currywurst mit Pommes für das echte Rheintouri-Gefühl, aber womöglich ist ein etwas gehobeneres Konzept noch viel besser.
Also? – Immer mal wieder vorbeigehen oder direkt einen Trip dorthin bei schönem Wetter planen – entweder zu Fuß, mit dem Rad oder mit der Nixe.
Kreditkarten – Mit EC-Karte zahlen hat funktioniert, Kreditkarte muss ich noch rausbekommen.
Wie kommt man hin? – Mit Bus und Bahn kann man am Bertha-von-Suttner-Platz ein- und aussteigen. Parken ist Glücksache unten am Rhein,das funktioniert immer mal wieder. Nächstes Parkhaus ist das Parkhaus an der Oper.
Rolliability – Die Toiletten sind im Erdgeschoss, dort kann man im Prinzip auch mit Rollstuhl hinkommen. Ich bin allerdings nicht sicher, ob es nicht ein paar kleinere Absätze und Kurven auf dem Weg gibt und ob die Kabinen groß genug sind.
Rheinpavillon
Rathenauufer 1
53113 Bonn
Telefon: +49 228 223100
Öffnungszeiten
Montag bis Sonntag: 10 bis 20 Uhr
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